
Eines der größten Speyerer Testzentren macht dicht – Speyer
127 Neuinfektionen mit dem Coronavirus wurden auch am Freitag wieder für die Stadt Speyer vermeldet (Inzidenz: 508,5). „Die Pandemie ist noch da, der Umgang mit ihr ist ein anderer geworden“, sagte Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (SPD) am Freitag in einem Pressegespräch. Sie mahnte wie ihr Impfkoordinator Peter Eymann zu Vorsicht. Beide verkündeten aber auch verringerte Vorkehrungen.
Geschlossen würden unter anderem die privaten Teststationen am Platz der Stadt Ravenna und am Festplatz, so Eymann. Die Anzahl der Tests und damit die Umsätze seien rückläufig, erklärte er. Anders kalkulierten die gemeinnützigen Hilfsorganisationen, mit denen Seiler laut Ankündigung vom Freitag auch über den Sommer zumindest zwei Anlaufstellen für Bürgertests in Speyer aufrecht erhalten möchte, obwohl die Finanzierung durch den Bund Ende Juni ausläuft.
Nur noch wenige Besucher
Ein Akteur, der sich seit November 2020 mit einem großen Testzentrum in Speyer engagiert hat, schließt dieses am Montag: das St.-Vincentius-Krankenhaus, dessen Mitarbeiter zunächst in der Halle 101 und bis Freitag im ehemaligen Stiftungskrankenhaus Abstriche genommen haben. „Die Nachfrage sank in den letzten Wochen immer mehr“, teilt die Einrichtung mit. Ärztliche Direktorin Cornelia Leszinski sprach von in der Hochphase 500 Tests in der Woche, zuletzt aber nur noch zehn bis 20 pro Tag.
Die Stadt habe das „Vincenz“ mit kostenfreier Überlassung der Räume bestens unterstützt, lobte Leszinski. Zuletzt habe jedoch die Besetzung mit bis zu sechs Mitarbeitern für einen monatlichen Fehlbetrag in fünfstelliger Höhe gesorgt. Zudem werde das Personal nach Bezug des neuen Bettenhauses in der Klinik in der Holzstraße wieder dringend benötigt. Das Testzentrum war unter anderem auf PCR-Tests spezialisiert, die es laut Seiler aber weiterhin beim Roten Kreuz (DRK) und beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) geben wird.
Stabile Zahlen beim DRK
Das „Vincenz“ bilanziert mehr als 14.000 Tests und rund 5600 erkannte Infektionen seit 2020. Ebenfalls im ehemaligen „Stift“ angesiedelt ist das Testzentrum des DRK, für das Geschäftsführerin Caroline Diven im Januar sinkende, seither jedoch stabile Testzahlen vermeldete. Für März stehen etwa 5721 Tests in der Statistik, davon 4156 Schnelltests. Von Letztgenannten waren 858 positiv, was laut Diven eine Verdopplung gegenüber dem Vormonat darstellte. Das DRK betreibt für die Stadt auch das Impfzentrum. Es ist diese Woche von der Stadthalle ins frühere „Stift“ umgezogen und verzeichnete in zwei Wochen 70 Impfungen – eine „sehr geringe Zahl“, wie die Stadt einordnet.