Hertha BSC in der Saison 2021/22: Michael Hartmann wechselt zu Bayern München – Liveblog – Sport

Lars Windhorst, der Investor von Hertha BSC, hat im Machtstreit mit der Vereinsspitze um Präsident Werner Gegenbauer die nächste Stufe gezündet. Einen Tag nach dem sportlich befreienden 3:0-Erfolg der Mannschaft gegen die TSG Hoffenheim hat er die Klubführung bei „Bild live“ offen wie nie zuvor attackiert. Für ihn werde es keine weitere Zusammenarbeit mit Gegenbauer geben, erklärte der Unternehmer. Deshalb trete er auch von seinem Amt im Beirat des Klubs zurück. „Für mich ist klar, dass ich als Person mit Herrn Gegenbauer nicht mehr zusammenarbeiten kann und werde„, sagte Windhorst, der für 374 Millionen Euro 64,7 Prozent der Anteile an der Hertha BSC KGaA erworben hat.

Windhorst erneuerte seinen Vorwurf, dass es Gegenbauer vornehmlich um Machterhalt gehe. Hertha sei ein persönliches Spielzeug für den Präsidenten. „Da gibt es Seilschaften und Klüngeleien“, sagte er. „Es ist höchste Eisenbahn, dass wir das Ruder umreißen. Den Neustart brauchen wir auch an der Spitze.“ 

Das Vertrauensverhältnis sei aufgrund einer ganzen Reihe von Vorfällen zerstört, erklärte Windhorst. Solange Gegenbauer im Amt sei, werde er daher auch kein neues Kapital für Hertha zur Verfügung stellen. Wenn allerdings „gute Leute in der Vereinsspitze“ seien, könne er sich weitere Investitionen durchaus vorstellen.

Werner Gegenbauer ist seit 2008 Präsident des Fußball-Bundesligisten. Zuletzt wurde er im Herbst 2020 wiedergewählt, allerdings mit lediglich 54 Prozent der Stimmen. Die nächste Mitgliederversammlung Herthas findet im Mai statt. Präsidiumswahlen stehen dann nicht an, allerdings kann jederzeit ein Antrag auf Abwahl des Präsidenten gestellt werden. Zuletzt scheiterte ein solcher im Frühjahr des vergangenen Jahres.

Windhorst forderte die Mitglieder mit Blick auf die Mitgliederversammlung auf, sich Gedanken zu machen. Er selbst habe weder Lust noch Zeit, für das Amt zu kandieren, habe auch keinen Kandidaten, den er ins Rennen schicken werde.

Der Machtkampf zwischen der gewählten Vereinsführung und dem Investor hat sich in den vergangenen Wochen noch einmal deutlich verschärft. Vor anderthalb Wochen hatte Andreas Fritzenkötter, Sprecher von Windhorsts Tennor-Gruppe, gesagt: „Im Mai ist die nächste Mitgliederversammlung. Da wird sicher etwas passieren müssen.“ Der Deutung, dass der Investor damit die Machtfrage gestellt hatte, hat das Unternehmen in einem Schreiben an das Präsidium von Hertha BSC noch entschieden widersprochen. 

Diese Haltung aber ist am Sonntagmorgen durch den Auftritt und die Aussagen von Windhorst bei „Bild live“ endgültig ad absurdum geführt worden. Ebenso die Hoffnung, dass die beiden Streitparteien sich in der sportlich komplizierten Situation für den Klub erst einmal zurückhalten. Erst unter der Woche hatte Windhorst dem Verein nach Informationen des Tagesspiegels zugesagt, dass er sich bis zum Saisonende nicht mehr negativ äußern werde. 

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